Sind die Stationen eines Fließproduktionssystemen so flexib el, daß sie Varianten eines
Grundprodukts ohne einen Umr¨ustvorgang in wahlfreier Reihenfolge bearbeiten k¨onnen,
dann kann man die Bearbeitungszeit an einer Station als gewogenen Durchschnitt der
Bearbeitungszeiten der einzelnen Varianten modellieren. Selbst dann, wenn die indi-
viduellen Bearbeitungszeiten der Werkst¨ucke deterministisch sind, kann man die Bear-
beitungszeiten aus der Sicht einer Station als Zufallsvariable auffassen. Diese Vorge-
hensweise hat sich auch b ei der Analyse Flexibler Fertigungssysteme bew¨ahrt.
St¨orungen
0.5
0.6
0.7
0.8
0.9
1.0
Produktionsrate
1 2 3 4 5 1 2 3 4 5
mittlere Reparaturzeit
V=0.98
V=0.96
V=0.94
V=0.92
V=0.90
Puffer=4
Puffer=0
St¨orungen k¨onnen zahlreiche Ursachen haben: Werkzeugbruch, Maschinenausf¨alle, Prob-
leme mit der Zuf¨uhrung von Teilen in der Monta ge, etc. St¨orung en k¨onnen zeitabh¨angig
oder nutzungsabh¨a ngig sein. Nutzungsabh¨angige St ¨orungen treten nur w¨ahrend der Bear-
beitung auf (z. B. Werkzeugbruch). Zeitabh¨angige St ¨orungen k¨onnen immer auftreten,
z. B. bei einem Antrieb einer Maschine, die sich im Leerlauf befindet.
Oft wird in analytischen Modellen zur Leistungsanalyse angenommen, daß die Abst¨ande
zwischen Ausf¨allen einer Exponentialverteilung folgen. Auch die Weibullverteilung oder
die Erlang-Verteilung werden – vor allem in der Praxis bei der Anwendung von Simula-
tionsmodellen zur Leistungsanalyse – oft angenommen.
Man muß i. a. eine theoretische Verteilung unterstellen, da der Planer i. d. R. nur sehr
wenig Informationen ¨uber die St¨orungscharakteristika einer Maschine hat. Maschinen-
hersteller geben oft nur die mittlere st¨orungsfreie Laufzeit (MTTF) an. Die Reparaturzeit
h¨angt aber von der Art der St¨orung und der Organisation des Entst¨orprozesses ab.
Die Reparaturzeiten erh¨ohen die Zeitspanne, w¨ahrend der eine Station durch ein Werk-
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