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37 Nicht-identische Bearbeitungsreihenfo lgen
(Job shop)
Siehe zum Folgenden auch: A. C. Hax und D. Candea, Production and Inventory Man-
agement, Englewood Cliffs (Prentice-Hall), 1984, S. 314–321
Bei dynamischer und stochastischer Produktion, bei der M Werkst¨atten gemeinsam zu
planen sind, treffen Auftr¨age dynamisch in stochastischen Abst¨anden kontinuierlich im
Zeitablauf ein. Man nimmt i. a. a n, daß die Bearbeitungszeiten der Auftr¨age zum Zeit-
punkt ihres Eintreffen bekannt sind.
Vor jeder Werkstatt (ein Arbeitssystem oder eine Gruppe identischer Arbeitssysteme)
befindet sich eine Menge von Auftr¨agen (Warteschlange), die auf ihre Bearbeitung warten.
Nach seiner Bearbeitung wird ein Auftrag zur n¨achsten Werkstatt , die in seinem Arb eits-
plan verzeichnet ist, weitergeleitet und reiht sich dort in die Warteschlange ein.
Unter solchen Bedingungen kann man nicht mehr einen festen Ablaufplan erzeugen, in
dem f¨ur jeden Auftrag an jeder Maschine der Anfangs- und der Endtermin der Bear-
beitung festgelegt sind. Eine M¨oglichkeit besteht darin, das Problem in so viele dynami-
sche und stochastische Ein-Maschinen-Reihenfolgeprobleme zu zerlegen, wie es Werkst¨atten
gibt. An j eder Werkstatt erfolgt die Reihenfolgeplanung dann unter Verwendung einer
Priorit¨atsregel.
Damit stellt sich die Frage, welche Priorit¨atsregel man unter welchen Bedingungen ein-
setzen soll, wenn man ein bestimmtes Ziel verfolgt. Man hat a uf zwei Arten versucht,
Antworten auf diese Fra ge zu geben:
• durch analytische
¨
Uberlegungen auf der Grundlage der Warteschlangen-
theorie
• durch Simulationsstudien
Viele praxisrelevante Aussagen wurden aus Simulationsexperimenten abg eleitet. In einem
Simulationsmodell wird der Produktionsprozeß in einer Werkstatt realistisch abgebildet.
Man erzeugt einen hypothetischen Auftragsbestand, der mit sto chastischen Zwischenan-
kunftszeiten im Produktionsbereich eintrifft. Auch die Bearbeitungszeiten werden h¨aufig
als stochastische Gr¨o ßen vorgegeben.
Die Auftr¨age werden dann entsprechend den vorgegebenen Maschinenfolgen (Arbeits-
pl¨anen) durch die Werkst¨atten geschleust. W¨ahrend der Simulation werden die inter-
essierenden Informationen gesammelt und nach Ende des Simulationslaufs statistisch
ausgewertet.
Die meisten Simulationsstudien dienten zur Gewinnung von Informationen ¨uber Zielgr¨oßen,
die mit folgenden Gr¨oß en in Zusammenhang stehen:
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