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ABC-Analyse

ABC-Analyse

Die ABC-Analyse dient der Klassifizierung von Erzeugnissen zu den sogenannten A-, B- und C-Gütern, für die dann beispielsweise klassenspezifische Materialbereitstellungsprinzipien (z.B. Vorratshaltung oder Bereitstellung im Bedarfsfall) oder auch Planungsmethoden vorgeschlagen werden können. Unter A-Gütern versteht man dabei die Erzeugnisse, die hauptverantwortlich für die Kapitalbindung sind, unter B-Gütern diejenigen, die einen mittleren Anteil, und unter C-Gütern die Erzeugnisse, die nur einen geringfügigen Anteil an der Kapitalbindung haben. Man beobachtet in vielen Industriebetrieben, daß ein großer Teil der mit den Lagerbeständen zusammenhängenden Kapitalbindung durch nur wenige Materialarten verursacht wird. Für diese Materialarten bzw. A-Güter rentiert es sich am ehesten, aufwendige Planungstrategien für einen besseren Genauigkeitsgrad der Bedarfsermittlung einzusetzen. Die höheren Planungskosten lassen sich durch die bei den A-Gütern zu erwartenden möglichen Kosteneinsparungen (z.B. Lagerkosten) rechtfertigen. Demgegenüber kann der überwiegende Anteil der Materialarten (Sachnummern) oft der Gruppe der C-Produkte zugeordnet werden.

Für die Klassifizierung werden die betrachteten Erzeugnisse entsprechend ihrem Anteil am Jahresverbrauchswert in absteigender Reihenfolge sortiert. Die ersten Erzeugnisse dieser Reihenfolge werden als A-Güter, die letzten als C-Güter klassifiziert. Die Grenzen der Klasseneinteilung sind dabei allerdings willkürlich.

Die Werthäufigkeitsverteilung zeigt sehr anschaulich das Ausmaß der Konzentration der Verbrauchswerte auf die verbrauchsintensivsten Materialarten. Dafür wird der kumulierte Jahresverbrauchswert gegen den kumulierten Anteil an der Anzahl aller Produkte unter Beachtung der oben aufgestellten Reihenfolge aufgetragen. Eine stärkere Krümmung der Kurve nach oben repräsentiert eine stärkere Konzentration. Eine Gerade würde bedeuten, daß alle Erzeugnisse gleich wichtig sind.

Diese Art der Klassifizierung kann auf andere Typen von Objekten übertragen werden. So kann eine Handlskette mit derselben Technik herausfinden, welches Ungleichgewicht zwischen den Umsätzen der einzelnen Filialen besteht.

Ergebnisse:

Literatur:

- Günther/Tempelmeier (2016), Abschnitt 11.1.1

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